Seit gestern habe ich nun alle Zeichungen der Wappen in der Verbandsgemeinde Adenau fertig. Das war ein schwerer Kampf! Die meisten hatte ich im Feburar gezeichnet, zuletzt am 28.2 Müsch. Nach dem Schihurlaub und der anschliessenden längeren Krankheit hatte ich die Lust aufs Wappenzeichnen, insbesondere von Wappen aus der Verbandsgmeinde Adenau verloren. Hier erst mal die nun nachgelieferten Wappen, in der Reihenfolge ihrer Bereitstellung:
Besonders mit Antweiler hatte lange gehadert und mehrere Versuche es zu zeichnen wieder abgebrochen, derweil ich andere Landkreise vorzog: Vulkaneifel, Birkenfeld und sogar fast das gesamte Saarland.
Eine der Hauptschwierigkeiten die mich frusteten, war dabei die dünne Quellenlage! Ahrweiler liegt schon etwas zu weit von Luxemburg weg, als dass mir die Heimatzeitschriften etc. in denen üblicherweise schon mal amtlich abgesegnete Wappenbeschreibungen zu finden sind, geläufig und leicht zur Hand wären. Ich bin auf das angewiesen, was man im Netz so findet! Da ist es schon eine echte Pionierleistung, dass auf Wikipedia sich Leute die Mühe gemacht haben, alles zusammenzustellen, was sie so zu den Wappen finden können. https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Wappen_im_Landkreis_Ahrweiler.
Quellen der Wikipedianer sind andererseits zumeist die Auftritte der Gemeinden und Verbandsgemeinden, und die führen in Ahrweiler bestenfalls Zeichnungen der Wappen, seltener schon populäre Beschreibungen zur Symbolik der Wappen, aber fast nie die Blasonierungen. Bleiben die Zeichnungen, aber deren Qualität ist zumeist mehr als dürftig. Sie sollen ja auch im Netz nicht viel Platz weg nehmen und verschwinden zudem europaweit zusehens zu gunsten alberner, kindischer, aber sicher zumeist teuer bezahlter “Logos”….
Hier drei Beispiele, wo kaum zu entziffern war, was dort dargestellt sein sollte:
Dass z.B. die zentrale Figur des Wappens Ohlenbusch eine Eule sein soll, hätte ich vielleicht aufgrund des Namens irgendwann erraten können, aber wir wollen wissen, nicht glauben! Welch eine Wohltat, wenn man dann doch noch eine Seite im Netz findet, wo Wappenbeschreibungen aufgelistet sind, so auf dem Auftritt von Manfred Reinnarth http://manfred-reinnarth.de/, nach eigenen Angaben ein Journalist und Familienforscher. Auf Seite http://manfred-reinnarth.de/EAM/Wappen/D-AW-AD.htm präsentiert er die Wappen der Gemeinden in der Verbandsgemeinde Adenau und gibt an, sie wären “gesammelt von Peter Lönnendonker“. Leider liessen sich die Wappenbeschreibungen in keinester Weise mit den Zeichnungen in Verbindung bringen: Er benutzt “heraldisch” anmutenden Bezeichnungen wie “Schildhaupt” und “schreitender Löwe” mit offensichtlich einer völlig anderen Bedeutung, als ihnen in einer deutschen Blasonierung zukommen. So beschreibt er das Adenauer Wappen z.B. als
“Schildhaupt in der Mitte geteilt. Im oberen silbernen Schildteil ein schwarzes Balkenkreuz, im unteren roten Schildteil ein silberner Löwe.“.
Unter Schildhaupt (franz. chef) versteht man eigentlich ein Feld, das aus dem oberen Drittel des Schildes besteht (oder Viertel, wie Rietstapp haben will), und das soll dann noch von einem waagerechten Strich in zwei Hälften geteilt (frz. coupé) sein? Und was wäre dann in den unteren 2/3 des Schildes?.
Die Schindeln vergisst er genauso zu erwähnen, wie den Umstand dass der Löwe schreitend (= auf allen Vieren gehend, frz. passant) und blau bezungt ist; das erfährt man hingegen auf Wikipedia, was ich in diesem Falle glaube https://de.wikipedia.org/wiki/Adenau#Wappen.
Derweil das Wappen Adenau ja wirklich zwei Felder hat, findet Peter Lönnendonker, sodann die Beschreibung wirklich von ihm und nicht von Manfred Reinarth selber ist, im Wappen Nürburg ebenfalls ein Schildhaupt:
Im roten Schildhaupt, ein rechts gewendeter schreitender goldener Löwe, umgeben von dreizehn goldenen Schindeln.
Dabei gibt es hier nur ein einziges Feld, und dieser Löwe schreitet gar nicht sondern ist aufrecht. Offenbar verwendet Lönnendonker das Wort “Schildhaupt” als Synonym für “Schild”. Vielleicht dachte er an “Hauptschild” (weil er noch mit Nebenschildern rechnete?) und nahm an, in der Heraldik wäre alles verkehrt rum, so wie links und rechts? Warum dann nicht Schildhaupt statt Hauptschild?
Und wo sieht Reinnarth/Lönnendonker beim Wappen Barweiler eigentlich ein Schach(muster, das sind lauter vierecke in zwei Farben, wie beim Schachbrett – dort halt schwarz und weiss)?
Schildhaupt von silber-rotem Schach geviert. Im rechten oberen Schildteil eine silberne Lilie und im linken unteren roten Schildteil eine goldene Glocke. Der linke obere und der rechte untere Schildteil jeweils silbern
Leider gibt Reinarth nicht an, woher denn Peter Lönnendonker die Beschreibungen her hat! Und weiter kam zudem im Februar keine eine meiner Mails durch. Ich hatte dem guten Mann, wunschgemäss nämlich Feedback über gefundene Fehler geben wollen, und Manfred Reinnarth gibt gleich mehrere Email Adressen an! funktioniert hat keine einzige, alle kamen zurück. Ob der Mann einen automatischen Kritikimmunisierungsfilter verwendet ?
Hier, à titre d’information, die Briefköpfe meiner vergeblichen Schreiben, samt dem Fehlerchen, den ich entdeckt hatte:
MIME-Version: 1.0
Message-ID:
From: “Daniel Erpelding”
To: Manfred.reinnarth@aol.com
Subject: Fw: Wappenbeschreibungen der VBGemeinde Adenau
Content-Type: text/html; charset=UTF-8
Date: Wed, 25 Feb 2015 06:39:50 +0100
Importance: normal
Sensitivity: Normal
References:
,
X-UI-Message-Type: mail
X-Priority: 3
X-Provags-ID: (….)Gesendet: Mittwoch, 25. Februar 2015 um 06:36 Uhr
Von: “Daniel Erpelding”
An: Manfred.reinnharth@aol.com
Betreff: Fw: Wappenbeschreibungen der VBGemeinde Adenau
und
Gesendet: Mittwoch, 18. Februar 2015 um 20:25 Uhr
Von: “Daniel Erpelding”
An: Manfred.reinnharth@libero.it
Betreff: Wappenbeschreibungen der VBGemeinde Adenau
Grüss Dich Manfred Reinnarth.Deine Website fragte mich gerade:
FEHLER 404
ups,… hab’ ich da tatsächlich einen falschen Link gesetzt?
Ja hast Du und zwar auf Seite http://www.manfred-reinnarth.de/EAM/Wappen/D-AW-AD.htm
verlinkst Du unter “wer” auf http://www.manfred-reinnarth.de/EAM/Eifel/wer.htm statt auf manfred-reinnarth.de/manfred.htm
Ganz umsonst war es aber nicht, auch wenn man die, offensichtlich selber gebastelten Blasonierungen nicht übernehmen kann, weil sie ohne Sachverstand zusammengezimmert sind: sie geben schon Hinweise die ich durchaus glaube. So habe ich es Reinnarth/Lönnendonker zu verdanken, dass ich dem Doppeladler im Wappen von Senscheid kein Schachbrett, wie der Zeichnung zu entnehmen gewesen wäre, sondern das Dauner Gitter auf die Brust legte. Aufgrund der Nähe des Ortes zu Daun, erscheint mir dies eine sinnvolle Wahl, die Blasonnierung vielleicht nicht ganz richtig zu sein, der Inhalt aber schon!